Ist Carolines Leben nicht perfekt? Die Kinder sind groß und
studieren in London, ihr Ehemann Tom ist erfolgreich im Beruf und häufig
tagelang geschäftlich unterwegs und außer ums Haus muss sich Caro um nichts
kümmern.
Dass sie ihre freie Zeit aber noch anderweitig nutzt, das
weiß außer ihr nur noch eine – Judith, ihre Agentin. Denn Caroline schreibt
unter dem Pseudonym Nora Parker erfolgreiche Frauenliteratur.
Gedrängt von Judith wagt sie dann aber doch den Schritt in
die Öffentlichkeit und tritt damit eine Lawine ungeahnten Ausmaßes los. Denn
auf einmal hat sie Fans, vor denen sie lesen und mit ihnen sie über die
sozialen Medien Kontakt halten soll. Und besonders einer zeigt sich ziemlich
hartnäckig. Chris, der fast noch ihr Sohn sein könnte.
Doch leider nimmt ihr Mann Tom diese Eröffnung nicht ganz so
freudig auf. Erst glaubt er ihr nicht, dann unterstellt er ihr, die Bücher
nicht selber geschrieben zu haben. Als er ihr auch noch Untreue vorwirft, und
die Nachbarin von gegenüber sie in Lügengeschichten reinzieht, versteht Caro
die Welt nicht mehr. Und dann kündigt Judith ihr auch noch den Vertrag.
Sind denn alle verrückt geworden?
Alias Nora Parker ist wieder ein gelungener, humorvoller
Roman von Frieda Lamberti, der aber doch anders ist, als andere Bücher, die ich
schon von ihr gelesen habe.
Denn es sind schon sehr viele Irrungen und Wirrungen, die
Caro überstehen muss. Lange habe ich beim Lesen überlegt, wie es sich wohl
auflösen wird, viele Theorien entworfen und wurde dann doch am Ende ziemlich überrascht.
Auch gibt es keine „schnulzige“ Lovestory (gibt es eigentlich nie bei Frieda –
zum Glück), sondern ehr eine Loslösung aus einer Beziehung, mit dem Beginn
einer neuen und dies auf eine sehr ruhige, reife Weise. Denn Caroline ist halt
kein junger Hüpfer.
Mit Caro hat Frieda Lamberti eine wunderbare Protagonistin
geschaffen, die mir von der ersten Seite an sehr sympathisch war. War Caro am
Anfang noch ehr ein schüchterner kleiner grauer Vogel, so hat sie im Laufe des
Buches ihre Farben, ihre Schönheit entdeckt und angefangen, ihr Leben selber in
die Hand zu nehmen.
Ihren Mann Tom hingegen, den hätte ich gerne in den Keller
bei Wasser und Brot gesperrt. Diese Art, Menschen, und in diesem Fall seine
eigene Ehefrau, sofort zu verurteilen, nur das Schlechteste anzunehmen und dann
denjenigen nicht zu Wort kommen zu lassen…. Ich hasse so Menschen!
Tja, dann ist da ja noch Chris – mit ihm wurde ich anfangs
nicht warm, da ich ihn überhaupt nicht einzuordnen wusste. Eigentlich bis zum
Ende durch – aber dann….
Das Buch lebt zwar von Caroline, aber auch die
Nebengeschichte um ihre Nachbarin hat dem Buch eine wunderbare Würze gegeben.
Der Stil ist, wie immer bei Frieda Lamberti, kurzweilig und
direkt, ohne flapsig zu sein, mit viel Humor.
Danke Frieda Lambertig für dieses tolle Buch, dem ich
einfach nur wunderbare 5 Sterne geben kann.