Seiten

Freitag, 18. November 2016

Alias Nora Parker von Frieda Lamberti



Ist Carolines Leben nicht perfekt? Die Kinder sind groß und studieren in London, ihr Ehemann Tom ist erfolgreich im Beruf und häufig tagelang geschäftlich unterwegs und außer ums Haus muss sich Caro um nichts kümmern.
Dass sie ihre freie Zeit aber noch anderweitig nutzt, das weiß außer ihr nur noch eine – Judith, ihre Agentin. Denn Caroline schreibt unter dem Pseudonym Nora Parker erfolgreiche Frauenliteratur.

Gedrängt von Judith wagt sie dann aber doch den Schritt in die Öffentlichkeit und tritt damit eine Lawine ungeahnten Ausmaßes los. Denn auf einmal hat sie Fans, vor denen sie lesen und mit ihnen sie über die sozialen Medien Kontakt halten soll. Und besonders einer zeigt sich ziemlich hartnäckig. Chris, der fast noch ihr Sohn sein könnte.

Doch leider nimmt ihr Mann Tom diese Eröffnung nicht ganz so freudig auf. Erst glaubt er ihr nicht, dann unterstellt er ihr, die Bücher nicht selber geschrieben zu haben. Als er ihr auch noch Untreue vorwirft, und die Nachbarin von gegenüber sie in Lügengeschichten reinzieht, versteht Caro die Welt nicht mehr. Und dann kündigt Judith ihr auch noch den Vertrag.

Sind denn alle verrückt geworden?

Alias Nora Parker ist wieder ein gelungener, humorvoller Roman von Frieda Lamberti, der aber doch anders ist, als andere Bücher, die ich schon von ihr gelesen habe. 

Denn es sind schon sehr viele Irrungen und Wirrungen, die Caro überstehen muss. Lange habe ich beim Lesen überlegt, wie es sich wohl auflösen wird, viele Theorien entworfen und wurde dann doch am Ende ziemlich überrascht. Auch gibt es keine „schnulzige“ Lovestory (gibt es eigentlich nie bei Frieda – zum Glück), sondern ehr eine Loslösung aus einer Beziehung, mit dem Beginn einer neuen und dies auf eine sehr ruhige, reife Weise. Denn Caroline ist halt kein junger Hüpfer.

Mit Caro hat Frieda Lamberti eine wunderbare Protagonistin geschaffen, die mir von der ersten Seite an sehr sympathisch war. War Caro am Anfang noch ehr ein schüchterner kleiner grauer Vogel, so hat sie im Laufe des Buches ihre Farben, ihre Schönheit entdeckt und angefangen, ihr Leben selber in die Hand zu nehmen.
Ihren Mann Tom hingegen, den hätte ich gerne in den Keller bei Wasser und Brot gesperrt. Diese Art, Menschen, und in diesem Fall seine eigene Ehefrau, sofort zu verurteilen, nur das Schlechteste anzunehmen und dann denjenigen nicht zu Wort kommen zu lassen…. Ich hasse so Menschen!

Tja, dann ist da ja noch Chris – mit ihm wurde ich anfangs nicht warm, da ich ihn überhaupt nicht einzuordnen wusste. Eigentlich bis zum Ende durch – aber dann….

Das Buch lebt zwar von Caroline, aber auch die Nebengeschichte um ihre Nachbarin hat dem Buch eine wunderbare Würze gegeben.

Der Stil ist, wie immer bei Frieda Lamberti, kurzweilig und direkt, ohne flapsig zu sein, mit viel Humor.

Danke Frieda Lambertig für dieses tolle Buch, dem ich einfach nur wunderbare 5 Sterne geben kann.