Freitag, 22. April 2016

Warme Milch und Kummerkekse von Frieda Lamberti

Eigentlich mag ich ja keine warme Milch…

… aber diese liebe ich. Kennt ihr das, wenn ihr auf der Arbeit sitzt und eigentlich nur schnell nach Hause wollt, um endlich ein bestimmtes Buch weiter zu lesen? Genau so ging es mir mit diesem Buch. Bereits seit dem Ende der „kalten Milch“ habe ich auf dieses Buch hin gefiebert und wurde nicht enttäuscht.
In „Warme Milch und Kummerkekse“ wird die Geschichte von Daggi und Pit weitererzählt, eigentlich mehr die von Daggi und ihrer Familie, von der man im Vorgänger Buch „Kalte Milch und Kummerkekse“ schon einen dunklen Schatten erahnen konnte. Und dieser Schatten stellt sich als sehr dunkel heraus.

Das Leben von Daggi und Pit könnte so perfekt sein. Sie haben endlich zu einander gefunden, ziehen zusammen und Pit beginnt seine Weiterbildung.
Aber das ist dem Schicksal wohl zu langweilig, weshalb es mit voller Macht bei den Beiden zuschlägt. Erst wird ihnen die Wohnung gekündigt, ein mysteriöser Nachbar zieht ein und dann wird Daggi auch noch entführt. Daraufhin brechen die Beiden ihre Zelte in Hamburg ab und ziehen zu Oma Martha aufs Land. Oma Martha, die gute Seele, die mit ihren Kummerkeksen jede Situation meistert.

Doch auch dort finden sie leider keine Ruhe und müssen noch manch eine Hürde umschiffen ehe sie endlich ihr Leben und ihre Liebe genießen können.

Dieses Buch ist eine mehr als gelungene Fortsetzung. Die Handlung beginnt recht zeitnah, nach dem Ende des ersten Buches. Alle lieb gewonnenen Personen sind wieder dabei, aber man lernt schnell auch Neue kennen, einige die ich direkt mochte und andere, die ich nicht in meinem Freundeskreis haben möchte!

In diesem Band hätte ich Daggi manchmal gerne geschüttelt, warum sie Pit und Martha gegenüber so verschlossen ist, was ihre Vergangenheit angeht. Denn wenn sie davor schon solche Angst hat, sollte es doch helfen, wenn man sich den Menschen anvertraut, die einen lieben und helfen wollen. Doch durch ihre Vergangenheit musste Daggi lernen stark zu sein und Probleme allein zu lösen. Sich nun an eine starke Schulter anzulehnen, fällt ihr schwer.

Auch wenn es keine klassische Liebesgeschichte wie der 1. Teil ist, so kommt die Liebe trotzdem nicht zu kurz. Die Personen sind so nah, greifbar beschrieben, dass ich mit ihnen mit gelitten habe und ihnen oftmals etwas zurufen wollte.

Da dies, wie bereits geschrieben, eine Fortsetzung ist, sollte man auf jeden Fall vorher den ersten Teil lesen, um die Geschehnisse  und Reaktionen richtig verstehen zu können. Und wer evtl. noch mehr über Becca und Veit wissen möchte, die auch in diesem Buch vorkommen, die beiden haben ihre eigenen Bücher:  Herzklopfen und kalte Füße & Herzklopfen und kalte Hände.


Ich habe dieses Buch verschlungen und kann es nur wärmstens empfehlen!






Mittwoch, 20. April 2016

Sieben Minuten Himmelreich

Endlich wieder Himmelreich!

7 Minuten Himmelreich ist der 4 Band der Reihe, in dem Violet Truelove die Geschichte von Maike erzählt.

Maike ist verwitwet und lebt mit ihrem Sohn Leon in Hamburg. Seit dem Tod ihres Mannes Mark hat es keinen Mann in ihrem Leben gegeben. Und das, obwohl ein toller Mann direkt im Untergeschoss ihres Hauses lebt. Steve, ihr Untermieter, der nichts anbrennen lässt.

Doch Steve ist nur ein guter Freund, der immer für sie und Leon da ist. Besonders, als sie vom Tod ihrer Freundin Nattie erfährt. Er fängt sie auf, und es kommt, wie es kommen muss… Und obwohl es beide „nur“ als Sex bezeichnen, merkt Maike schnell, dass sich für sie etwas geändert hat. Dabei hat Steve doch eigentlich eine Freundin, Babs, die immer in den unpassendsten Momenten anruft.

Und so bleibt Maike nur ein Ausweg, sie flüchtet zurück nach Himmelreich, wo sie sich zusammen mit ihren Freundinnen in die Aufgabe stürzt, endlich den Mann zu finden, der verantwortlich für Natties Tod ist. Und das wird schwieriger als gedacht, denn ein Verdächtiger nach dem Anderen stellt sich als Unschuldig heraus. Wer ist Mister X???

Auch wenn dieser Teil anfänglich viel in Hamburg spielt, so wird man schnell wieder mit nach Himmelreich und seinen kauzigen Bewohnern genommen. Turbulent geht die Suche nach Mister X weiter. Immer wenn man denkt, der könnte es nun sein, ist er es doch wieder nicht….

Mir gefällt diese Serie so besonders, da jeder Band von einer anderen Autorin geschrieben worden ist, und somit jedes Buch ganz anders und eigen ist, seinen eigenen Stil besitzt.

Maike ist im Vergleich zu ihren Freundinnen besonnener, muss sie ja auch, denn schließlich ist ihr Mann noch vor der Geburt des Kindes gestorben und sie muss sich alleine um alles kümmern, zusätzlich zu ihrem anspruchsvollen Beruf als Krankenschwester.

Auch wenn dieser Band wesentlich ruhiger ist, so hat er mir sehr gut gefallen, denn er hat neben Maike und Steve genügend Platz für viele weitere, interessante Personen gelassen. Besonders gut haben mir Maikes Eltern und ihr Bruder gefallen, aber auch die kleine Nebenstory um Lars und Hendrik.

Auch wenn dieses Buch abgeschlossen ist, so empfiehlt es sich doch, die 3 Vorgänger zu lesen, damit man alle Hintergründe besser verstehen kann.

Ich freue mich schon sehr, wenn endlich der 5. Band erscheint und ich weiß, ob ich mit meinem Verdacht um Mister X richtig liege (Verdacht Nummer 150.000).



Dienstag, 5. April 2016

Nie wieder Blondinen von Michaela Grünig

Vreni Tschannen-Hartnagel (und auf Hartnagel legt sie großen Wert, da sie noch nicht geschieden ist) muss ihr Leben komplett neu ordnen. Nichts ist es mehr mit dem schönen Luxus der Zürcher Schickeria. Denn ihr Mann Olaf hat sie gegen die russische Blondine Svetlana ausgetauscht und auch ihre vermeintlich beste Freundin hat schnell die Seiten gewechselt.

So ist sie gezwungen, eine Stelle als Kunstlehrerin in einem Schweizer Internat anzunehmen, der zu allem Übel auch noch in der Nähe ihres Heimatortes, und somit in der Nähe ihrer Eltern und ihrer Jugendliebe Urs, ist.

Zumindest der Porsche ist ihr geblieben. Nur das sie statt einer schicken Wohnung nun eine Besenkammer im Internat bewohnt. Aber da dieser Job für sie eh nur ein Übergang zum nächsten reichen Ehemann sein soll, versucht sie das Beste aus dieser Situation zu machen.

Doch als sie mitten im Wald über die tote Sportlehrerin des Internates stolpert, gerät wirklich alles durcheinander. Denn ihr früherer Mitschüler und heutiger Polizist Reto hat ausgerechnet sie auf der Liste der Verdächtigen ganz oben. Das kann sie so natürlich nicht stehen lassen und fängt selber an, den Geheimnissen der Sportlehrerin auf die Spuren zu kommen. Und da sie kein Fettnäpfchen auslassen kann, geschieht dies natürlich äußerst turbulent.

Mit „Nie wieder Blondinen“ ist Michaela Grünig ein toller Roman mit einer Priese Krimi gelungen.  Bis zum Ende des Buches bleibt die Aufdeckung des Mordes gut verborgen, so dass ich bei jeder Person immer gleich überlegen musste, ob sie als Täter in Frage kommt. Aber dabei fokussiert sich die Geschichte nicht nur auf den Mord, auch das Leben im Internat und Vrenis Suche nach einem passenden Ehemann wird sehr bildhaft beschrieben. Und was da im Internat so alles geschieht….

Das Buch läßt sich sehr flüssig lesen und die Personen und Umgebung werden so gut beschrieben,  dass man sie sich sehr gut vorstellen kann. Oft glaubte ich, ein Kuhglocken-Geläut im Ohr zu haben.

Auch wenn ich am Anfang so meine Probleme mit Vreni hatte und erst einmal die verschiedenen Lehrer sortieren musste, so hat mich das Buch dann doch schnell mitgerissen. Allerdings ist Vreni  manchmal  schon nervig, oder sollte ich es naiv nennen? Doch dann hat sie auch wieder eine sehr freundliche und nette Art, so dass man sie mögen muss. Besonders im Umgang mit ihren Schülern hat sie mir sehr gut gefallen.

Schmunzeln, musste ich immer wieder über die schwyzerdütschen Ausdrücke, besonders das „Natel“. Ich musste direkt googeln, woher dieser Ausdruck kommt.


Für „Nie wieder Blondinen“ kann ich nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ich freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin!