Geht es im Leben noch perfekter?
Eigentlich nicht, denn Millie hat mit ihren 27 Jahren mehr erreicht,
als sie sich je vorstellen konnte. Aus einfachen Verhältnissen in
Liverpool stammend, hat sie es in eine vornehme Londoner Wohnung
geschafft, hat einen sehr guten Job und einen attraktiven Freund,
Oliver, einen erfolgreichen Anwalt. Und dennoch stimmt etwas nicht,
fühlt sie eine Leere. Denn in ihrer Beziehung geht es immer nur um
Oliver. Um ihn, seine Kariere und seine Bedürfnisse.
Denn nur, weil er eine Vorzeigefreundin
mit mehr Oberweite haben will, soll sie sich operieren lassen. Und
Millie glaubt tatsächlich, das auch sie dies will. Ebenso wie es in
ihrem Liebesleben immer extremer wird und Oliver sie auch dort immer
mehr beherrschen will. Ein wenig Dominanz ist ja in Ortung, aber so
langsam...
Da kommt es ihr gerade recht, das sie
mehrere Wochen nach Dublin muss, um dort neue Mitarbeiter zu schulen.
Etwas, was Oliver auch nicht passt. Aber hier geht es um Millie und
ihre Kariere, so das sie diese Chance wahrnimmt.
Angekommen in Dublin, wird sie von dem
charismatischen Calm abgeholt, den sie für einen Mitarbeiter der
Firma hält. Doch wie sie am nächsten Tag feststellen muss ist er
nicht irgendein Mitarbeiter, sondern ihr neuer Boss in Dublin.
Calm zeigt ihr nicht nur den Weg zu
ihrem Hotel , sondern zeigt ihr auch, was Dublin alles zu bieten hat.
Und er zeigt ihr auch, das man als Frau auch von einem Mann geschätzt
werden kann. Zeigt ihr, das es auch andere Männer als Oliver geben
kann. Doch egal, wie nett Calm auch ist, sie ist immer noch die
Freundin von Oliver.
Doch als sie am Wochenende zurück nach
London fährt, überspannt Oliver den Bogen und da sie unerwartet
Hilfe von einer Freundin erhält, weiß sie, das sie etwas in ihrem
Leben ändern muss.
Ein Ire fürs Herz ist ein
wunderschöner Roman, mit viel Herz, Liebe, Freundschaft und Zweifel.
Das Buch hat mich von der ersten Seite an gegriffen, so das ich es im
einem Rutsch lesen musste und fast schon traurig war, als ich die
letzte Seite erreicht hatte. Mehr als einmal hätte ich Millie aber
auch gerne geschüttelt oder angeschrieben, oder gar Oliver eine
verpasst, so sehr war ich in der Geschichte drin.
Denn das Buch hat so viel Leben, der
Schreibstil ist sehr lebendig, die Personen sehr nah beschrieben, so
das es nicht schwer gefallen ist, in das Buch abzutauchen. Man spürt
beim Lesen Millies Zwiespalt, dieses Hin und Her zwischen Oliver und
Calm. Oliver, dem sie so viel zu verdanken hat, durch den sie den
finanziellen Problemen ihres Elternhauses entkommen konnte, der ihr
aber ihr Selbstwertgefühl nahm und auf ihre Gefühle keinerlei
Rücksicht gab. Und auf der anderen Seite Calm, mit seiner offenen,
lebenslustigen Art, der zwar einen verantwortungsvollen Posten inne
hat, aber gleichzeitig in seiner Freizeit als Musiker die Nächte
durchfeiert und das Leben lebt. Calm der ihr zeigt, das sie absolut
begehrenswert und sehr viel wert ist.
Fazit: Ein Ire fürs Herz ist ein
tolles Buch für ein paar wundervolle Stunden, um vom Alltag
abzutauchen. Ein Buch, das aber auch Mut macht, nicht alles im Leben
als gegeben hinzunehmen, sondern zeigt, das man ab und an einen
Schlussstrich ziehen muss und das ein Ende oftmals ein Anfang für
etwas gutes Neues sein kann.
Gerne gebe ich diesem Buch 5 strahlende
Sterne. Ich werde bestimmt noch mehr von der Autorin lesen.