Dienstag, 26. September 2017

Wann immer ich die Sonne sehe von Michelle Schrenk







"Wann immer du die Sonne siehst,  bin ich da..."
Nach dem Tod ihres Freundes fällt Mia in ein tiefes Loch. Obwohl sie Kai versprochen hat stark zu sein und immer die Sonne im Leben zu sehen, kann sie die grauen Schatten nicht überwinden, die sich immer stärker über ihr Herz legen.

Auch ihre besten Freundinnen Kunda und Bille können sie nicht aus den Depressionen ziehen, obwohl sie alles versuchen und ihr immer eine Stütze in allen Situationen sind.

Als sie dann auch noch ihren Job verliert und ihr die Wohnung gekündigt wird, sieht Mia keinerlei Sonne mehr und beschließt, dass es nur noch einen Ausweg gibt.

Zum Glück wird ihr gerade dann Hannes über den Weg geschickt. Und nicht nur er. Sowohl ein kleines Mädchen, als auch ein „kleiner“ Hund sorgen dafür, dass sich Mias Leben langsam wieder in hellere Richtungen dreht.

Doch kann sie es schaffen, alle trüben Gedanken zu vertreiben und ihr Leben neu anzugehen? Wird sie darüber nicht Kai vergessen?
      

Wann immer ich die Sonne sehe ist wieder ein wunderbarer Roman, so typisch Michelle Schrenk. Einfühlsam, zu Herzen gehend und voller Gefühle und Emotionen.

Bereits beim Prolog musste ich schlucken und die ersten Tränen sind schnell geflossen. Doch auch wenn das Thema schwermütig und dunkel erscheint, so schafft es Michelle immer wieder durch kleine Momente oder Begegnungen die Sonne in die Geschichte und ein Lächeln auf das Gesicht des Lesers zu zaubern.      
Überhaupt ist die Sonne dieses Mal ein zentrales Element, so wie es im letzten Buch die Sterne waren. Ob nun in den Worten von Kai, oder auf einem Hundehalsband, überall in diesem Buch begegnet sie einem.

Dieses Buch spielt in der Heimatstadt von Michelle Schrenk, in Nürnberg und wieder einmal lässt sie den Leser auch die Stadt erleben. Durch viele Gespräche und Spaziergänge der Protagonisten macht sie einen sehr neugierig und ich habe mir fest vorgenommen, mir einmal genügend Zeit zu nehmen und Nürnberg zu entdecken.

Ihrer Protagonistin Mia hat die Autorin so viel Leben eingehaucht, das ich sie mehrfach beim Lesen angeschrien habe, mit ihr geweint und mich gefreut habe. Besonders haben mir auch die Freundinnen Bille und Kunda gefallen, die unermüdlich immer für Mia da waren. Egal, wie oft sie sie vor den Kopf gestoßen hat.
Und dann noch Hannes. Was soll ich über ihn sagen? Er passt. Er passt zu Mia und zu der Geschichte

Auch findet man wieder eine kleine Seitengeschichte, wie schon in „Kein Himmel ohne Sterne“, allerdings liegt hier auch mein einziger kleiner Wehrmutstropfen. Die Geschichte von Fritz und Marianne hätte ich gerne komplett erfahren. Hier fehlte etwas.

Dennoch bin wieder einmal total gefangen von Michelles wundervollem Schreibstil und kann nicht anders, als diesem Buch 5 strahlende Sonnen geben.