Als Milla vom Tod ihrer Großmutter erfährt, ist sie wie vor
den Kopf geschlagen. Hatte sie sich doch ihr Leben lang eine Oma gewünscht und
immer geglaubt, ihre Mutter sei ihre einzige lebende Verwandte. Und nun dies.
Die Beerdigung soll bereits in 2 Tagen auf Mallorca
stattfinden. Auf Mallorca, wo auch der kleine Souvenirladen liegt, den sie
Milla vermacht hat. Milla steht vor vielen Fragen und Entscheidungen.
Einfach nach Mallorca fliegen? Dabei hat sie doch in Berlin
so viel zu organisieren, für die Hochzeit mit Paul, die in wenigen Wochen stattfinden
soll.
Trotz allem macht sich Milla 2 Tage später auf den Weg nach
Palma, zusammen mit ihrer Mutter und der Hoffnung, von ihr mehr über ihre
Vergangenheit zu erfahren.
Doch wird sie auf dieser Reise alle Antworten erhalten?
Sicher ist nur, danach wird nichts mehr so sein, wie es vorher war!
Mandelblütenliebe ist ein Buch, das mich in vielerlei
Hinsicht überrascht hat. Das wunderschöne Cover mit den Mandelblüten und dem
Kuchen lässt einen leichten Sommerroman vermuten. Doch schon im Klappentext
erfährt man, dass dieses Buch mehr zu bieten hat. Und das hat es.
Anja Saskia Beyer entführt den Leser auf die Sonneninsel
Mallorca, zu einer Jahreszeit, wo es dort wunderschön ist, zur Mandelblüte.
Doch die Schönheit der Jahreszeit kann nicht die ernste und tragische
Geschichte verdecken, die man mit Milla erkunden und erfahren darf.
Es geht um die Geschichte der Juden auf Mallorca, bzw. der
Nachkommen, Xuete genannt. Eine eigene Gemeinschaft, mit eigenen Regeln, die
starr zu sein scheinen, aber doch eigentlich nur dem Schutz der Mitglieder
dienen soll. In genau dieser Gemeinschaft wächst die Großmutter von Milla,
Abigail, auf. In Rückblenden wird ihre Liebesgeschichte im Jahr 1956 erzählt.
Durch diese Aufarbeitung der Geschichte erfährt Milla auch
viel über ihre Mutter, zu der sie ein schwieriges Verhältnis hat.
Das Buch wechselt immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart,
was aber deutlich in der Kapitelüberschrift gekennzeichnet ist. So kann man der
Handlung sehr gut folgen und wird nicht verwirrt. Am Ende der Rückblenden sind
häufig kleinere Cliffhanger eingebaut, die einen mit Ahnungen zurück lassen. Dadurch
wird eine angenehme Spannung aufgebaut.
Besonders haben mir die Streifzüge durch die Gassen Palmas
gefallen, so wie überhaupt die Beschreibungen der Insel. Ich habe mir sogar auf
einer Karte angesehen, wo diese kleine Bucht / Strand liegt.
Auch wenn das Buch einen ernsten Hintergrund hat, so ist es
kein schwermütiges Buch, sondern eine wunderbare Unterhaltung, die einen aber
immer mal wieder Innehalten und
nachdenken lässt.
Bereits zur Buchmesse in Frankfurt durfte ich eine Lesung
der Autorin aus diesem Buch lauschen, was mich absolut neugierig gemacht hat.
Auch wenn es für mich das erste Buch von Anja Sakia Beyer war, so doch bestimmt
nicht das letzte, weshalb ich dem Buch gerne 5 Sterne gebe.
Anja Saskia Beyer, Eileen Janket & Babsy Tom, LBM17 |