Sonntag, 27. März 2016

Milch und Kekse fürs Herz

In kalte Milch und Kummerkekse geht es um die Nachbarn Daggi (Dagmar) und Pit. Während Daggi sich die Nächte als Taxifahrerin um die Ohren schlägt, um ihren eigentlichen Job als Fotografin zu finanzieren, arbeitet Pit bei der Hamburger Polizei.

Und jeden Morgen beim gemeinsamen Frühstück hofft Daggi, das Pit endlich erkennt, das sie so gerne mehr wäre, als nur seine Nachbarin. 
Als sie eines Morgens überraschend nicht Pit gegenüber steht, sondern seiner fast 80 jährigen Großmutter Martha, ist endlich die Gelegenheit da, Pit näher zu kommen. Denn auch Martha wünscht sich, ihren Pit endlich wieder glücklich zu sehen. Und wie Großmütter so sind, sie mischen sich gerne ein.

Und es kommt, wie es kommen musste, Pit und Daggi werden endlich ein Paar. Doch gerade, als alles so perfekt scheint, kommen die Probleme in Form von Pits Exfreundin Nathalie. Und da ist ja auch noch Daggis Familie, über die sie nicht spricht, die aber alles versucht, das sie zur Hochzeit ihrer Stiefschwester kommt.

Mit diesem Buch ist Frieda Lamberti wieder eine wundervolle Portion Unterhaltung gelungen.

Auch wenn dieses Buch an die „Herzklopfen“-Bände anschließt, so lässt es sich auch ohne Vorkenntnisse lesen, da Daggi und Pit dort nur als Nebenfiguten vorgekommen sind. Auch etwas, das ich sehr gerne mag, wenn aus Nebendarstellern Haupdarsteller werden.

Ich hatte das Glück, die ersten Seiten dieses Buches bereits in Leipzig auf der Messe bei einer Lesung hören zu dürfen. Und auch, wenn Frieda sehr aufgeregt war, so erweckte sie die Protagonisten direkt mit Leben und ließ mich als Leser reichlich neugierig und auch frustriert zurück. Frustriert aber nur, da ich nicht länger zuhören konnte und auch nicht die Möglichkeit hatte, direkt weiter zu lesen.

Nicht nur die Protagonisten Pit und Daggi sind sehr natürlich und nah dargestellt, besondere Würze verleiht dem Buch die liebenswerte Großmutter Martha. Mit ihrem Sturkopf und ihrer herzlichen Art, habe ich sie direkt lieb gewonnen.

Da das Buch sowohl aus Daggis, als auch aus Pits Sicht erzählt wird, kann man die Gedanken und Gefühle von Beiden sehr gut nachvollziehen. Und damit man als Leser immer weiß, um wen es gerade geht, werden Pits Szenen kursiv gedruckt dargestellt.

Allerdings hätte ich Pit oftmals mit dem Kopf an die Wand knallen können (sorry für den Ausdruck), denn wo ich als Leser ahnte, wo die Geschichte mit der Exfreundin hin führen würde, da war er noch so typisch Mann und ließ sich um den Finger wickeln. Und das als Polizist...

Gegen Ende vermisste ich ein wenig die Auflösung um Daggis Familiengeschichte, die dann auf den letzten Seiten auch noch aufgegriffen wurde. Aber zum Glück wird es einen weiteren Teil mit dem Titel „Warme Milch und Kummerkekse“ geben, in dem die Familie wohl noch vorkommen wird. Ich freue mich schon heute darauf.

Bis dahin kann ich allen nur diesen wunderbaren Roman von Frieda ans Herz legen.


Frieda Lamberti bei der Lesung


"Klassentreffen" bei Friedas Lesung (lauter liebe Menschen, mit denen ich bereits auf der LBM15 bei Friedas Lesung gesessen habe)