Dienstag, 11. April 2017

Zeit der Seesterne von Frieda Lamberti



Olivia ist mit ihrem Leben absolut zufrieden. Mit ihrer Freundin Selma teilt sie sich eine schöne Wohnung in Hamburg, sie ist sehr erfolgreich als Architektin und mit Tim führt sie eine angenehme Wochenendbeziehung. Warum also daran etwas ändern…

Doch was soll der Ring in Tims Zuckerdose? Will er etwa um ihre Hand anhalten? Obwohl sie erst seit wenigen Monaten zusammen sind und Olivia niemals heiraten will? Oder warum hat er sie zu einem Wochenende an die Ostsee eingeladen?

Zur gleichen Zeit bereitet Trude ihr Haus an der Ostsee für die neuen Gäste vor und muss sich auch noch um ihre beste Freundin Marlies kümmern, die nach einem Unfall im Krankenhaus liegt.

Was haben all diese Frauen gemeinsam? Ihnen stehen aufregende Tage bevor – gemeinsam!

Wie ich es bereits von Frieda Lamberti kenne, ist auch dieses Buch in abwechselnden Sichtweisen geschrieben. Jedes Kapitel ist mit dem Namen gekennzeichnet, so dass man zu jeder Zeit weiß, ob gerade Trude oder Olivia erzählt.

Ich gebe zu, dass ich am Anfang sehr große Probleme mit Olivia hatte. Sie war mir nicht sehr sympathisch und ich konnte noch nicht einmal sagen, wieso. Im Nachhinein weiß ich es – Tim! Aber im Laufe des Buches ist mir Olivia sehr ans Herz gewachsen. Innerhalb kürzester Zeit wird ihr komplettes Leben auf den Kopf gestellt und sie muss alles hinterfragen, was jetzt noch richtig ist und wen sie überhaupt noch vertrauen kann.

Wie die einzelnen Schicksale miteinander verknüpft sind ist absolut wunderbar und plausibel beschrieben. Frieda versteht es wieder einmal, den Leser lange im Unklaren zu lassen und auch bis zum Ende noch immer Wendungen einzubauen, die ich nicht vorher sehen konnte.

Neben Olivia nimmt Trudes Geschichte eine zentrale Rolle ein. Trude ist die gute Seele des Buches. Sie hält alle und alles zusammen und hat in den richtigen Momenten immer eine Medizin bereit – Essen!

Das Buch wurde für mich zu einem echten Lamberti Pageturner!Es passiert so viel in dem Buch, das es eigentlich für 2 Bücher gereicht hätte, dennoch wirkt es nicht aneinander gereiht, sondern fügt sich harmonisch zu einem tollen Buch zusammen, welches ich mit sehr viel Freude gelesen habe.

Bereits in Leipzig auf der Buchmesse durfte ich einen Teil des Buches bei einer Lesung von Frieda Lamberti hören. Beim Lesen kam mir dann wieder ihre Stimme in den Sinn, wie sie „Macho Macho“ singt – danke für den Ohrwurm…

Natürlich erhält dieses Buch 5 „Seesterne“ von mir!