Samstag, 28. Oktober 2017

Nachtspiel von Catherine Shepherd



Mit dem Tod hat Julia Schwarz als Rechtsmedizinerin keine Probleme, im Gegenteil. Für sie ist es eine Berufung, sich in eine Leiche zu vertiefen und nach den Spuren des Täters zu suchen.
Doch so gut es auch beruflich läuft, so bescheiden ist ihr Privatleben. Noch immer stören Träume um ihren toten Bruder ihren Schlaf. Auch wenn die Tat schon viele Jahre zurück liegt, so scheint sie doch gerade im Moment sehr präsent. Denn immer wieder meint Julia, Michaels Stimme zu hören.

Und doch muss sie sich auf ihre aktuellen Fälle konzentrieren. Denn mehr als eine Leiche halten sie und auch ihren Kollegen von der Polizei, Florian Kessler, auf Trab. Scheinbar ohne Zusammenhang und doch scheinen sie alle etwas gemeinsam zu haben. Nur was.

Als Julia endlich dahinter kommt, ist sie längst selber Zielscheibe des Täters. Wird Florian rechtzeitig einschreiten können?


Nachtspiel ist das 2. Buch um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz. Da aber alle Bücher von Catherine Shepherd in sich geschlossen sind, können sie unabhängig voneinander gelesen werden.
Kam ich in Mooresschwärze noch nicht so ganz an Julia ran, so hat mich diese Geschichte von der ersten Seite an gefesselt. Das Buch greift so viele, scheinbar unzusammenhängende Fäden auf, das ich mich beim Lesen immer wieder fragen musste, wo der gemeinsame Nenner denn nun ist.
Catherine Shepherd schafft es meisterhaft, alle Fäden am Ende miteinander zu verknüpfen, so dass sich ein passendes Bild ergibt.

Das Buch ist sehr schnell geschrieben, mit viel Spannung und keinen Längen, so dass ich durch die Seiten gerast bin, immer hinter Julia her. Zwischendurch war ich so in der Geschichte vertieft, dass ich mit Julia geredet habe. Ich konnte und wollte nicht glauben, dass sie das Offensichtliche nicht sehen wollte, sondern vieles auf den Verlust ihres Bruders schob.

Überhaupt erfährt man in diesem Buch sehr viel über den Menschen Julia Schwarz und ihren Hintergrund. Und leider heißt es in diesem Buch auch Abschied nehmen, Abschied von einer Person, die ich schon sehr mochte und die bestimmt in weiteren Bänden fehlen wird.
Dafür wurde ich aber am Ende mit der Entwicklung der Geschichte um Julia und Florian etwas versöhnt, mehr mag ich hier nicht dazu schreiben.

Also meine klare Empfehlung lautet: Selber lesen! Mich hat dieses Buch wieder bestens unterhalten, weshalb es 5 Sterne von mir erhält.