Eigentlich reist Nicola nach Venedig, um noch einmal ihre kranke
Nonna Miranda zu sehen. Denn der Anruf ihrer Mamma klang sehr dringend.
Doch die Reise nach Venedig wird so viel mehr für Nicola und
ihre Familie. Denn mit dabei ist auch ihre Schwester Cati, die vor einigen
Monaten überraschend den Kontakt zu ihr abgebrochen hat. Nicola hegt die
Hoffnung, in der wunderschönen Lagunenstadt, wo sie so viele schöne Urlaube
gemeinsam verbracht haben, wieder einen Zugang zu Cati finden zu können.
Auch wird es Zeit, ihrer Familie von der Trennung von ihrem
Mann Frank zu berichten. Vieles wird zu erzählen sein. Doch nicht im Mindesten
rechnet Nicola mit dem, was sie alles in Venedig erfahren wird.
Denn ihre Nonna verbirgt ein großes Geheimnis, welches sie
nun unbedingt mit Nicola und Cati teilen möchte. Es wird eine Reise in die
Vergangenheit – eine Reise, wo sie ihre zarte Nonna von einer ganz anderen
Seite kennenlernen werden. Und auch die Geschichte Venedigs schaut auf einmal
ganz anders aus.
Die Sterne über Venedig von Anja Saskia Beyer ist für mich
eines der besten Bücher, die ich bisher von der Autorin lesen dufte. Das
Konzept ihrer Bücher ist immer ähnlich. Es gibt eine Geschichte in der
Gegenwart, während der eine Familiengeschichte aus der Vergangenheit aufgerollt
und erzählt wird.
In diesem Buch geht es um die Zeit ab 1943 in Venedig. Die
deutschen haben Venedig eingenommen, aber die stolzen Veneziander gehen in den
Widerstand. Junge Männer und Juden fliehen aus der Stadt, unterstützt von den
mutigen Frauen der Resistenza civile.
Und genau dieser Bewegung schließt sich
die Großmutter von Nicola und Cati an und erzählt ihren Enkelinnen nun ihre
Geschichte. Denn auch in ihrer Vergangenheit geht es um 2 Schwestern.
Der Zeitraum, in dem die Gegenwart stattfindet, ist recht
klein, aber genau dadurch ist dieses Buch so spannend. Denn es passiert immer
etwas. Alles ist für die Geschichte wichtig. Es gibt keine Längen oder
Füllgeschichten, sondern jede Seite ist mit spannender Erzählung gefüllt.
Und
dann noch die Geschichte der Vergangenheit. Atemlos bin ich durch die Seiten
geflogen und habe mit Miranda mitgefiebert, gelacht, geliebt und vor allem
gelitten.
Anja Saskia Beyer hat es geschafft, dass das Buch bis zum Ende
spannend blieb, denn nichts war vorhersehbar und selbst zuletzt hat sie noch
unvorhersehbare Begegnungen eingefügt.
Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen und war für mich ein absoluter Pageturner. Ich mochte es kaum aus der Hand legen und
war fast schon traurig, als es zu Ende war. Deshalb erhält es auch von mir 5
strahlende Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.