Alle 500 Jahre treffen sich Gott und Luzifer auf der Erde zu einer Art göttlichen Lagebesprechung. Diesmal findet die Konferenz im Englischen Garten in München statt.
Sie hadern mit den Menschen, da diese selbstsüchtig, eitel und gierig sind. Luzifer drängt Gott dazu, die Menschheit auszulöschen. Doch der Schöpfer gibt ihnen noch eine Chance.
Gemeinsam suchen die beiden einen Menschen aus, der je eine göttliche und eine diabolische Gabe erhalten soll. Nutzt er die Gaben, um seinen Mitmenschen Gutes zu tun? Oder nutzt er sie, um sich zu bereichern und Macht zu erlangen?
Ihre Wahl fällt auf den Obdachlosen Picasso, der mit seinen Kumpanen allerlei Unfug mit den übermenschlichen Fähigkeiten anstellt. Führt das zur Apokalypse?
Eine göttliche Fantasy-Komödie mit diabolischen Einflüssen und dramatischem Hintergrund.
Gottes Gabe ist ein spezielles Buch,
welches ich erst ein wenig sacken lassen musste. Hätte ich den Autor
nicht auf der Buchmesse kennengelernt, hätte ich wahrscheinlich
nicht zu diesem Buch gegriffen. So aber habe ich mich auf dieses
„Abenteuer“ eingelassen und es nicht bereut.
Liest man den Klappentext, so könnte
man ein apokalyptisches Buch erwarten, mit viel Action, Hass, Krieg
und Blut. Aber so ist Gottes Gabe überhaupt nicht. Denn mit der
Figur des Picasso hat der Autor einen sehr warmherzigen, manchmal
auch etwas scheuen, zurückhaltenden Protagonisten geschaffen.
Ausgestattet mit Gaben, die die Meisten von uns wohl ausnutzen
würden, beginnt er erst langsam zu begreifen, welche Fähigkeiten er erhalten hat. Picasso setzt sie nicht übermäßig
ein und vor allem mehr um anderen zu helfen, sie zu schützen,
denn um sich selber zu bereichern.
Zu Beginn des Buches lernt man einige
Menschen kennen, die so scheinbar nichts miteinander zu tun haben,
besonders da sie Teils in verschiedenen Städten leben. Doch gerade,
wie diese Geschichten miteinander verwoben sind, hat dieses Buch so
interessant gemacht. Denn wenn ich so etwas lese, dann möchte ich
auch wissen, wie es zusammenhängt und vor allem, ob das zutrifft,
was ich mir zusammen reime.
Besonders berührt haben mich die
Geschichten der Obdachlosen, denn wie oft gehen wir an ihnen vorbei
und machen uns keinen Gedanken, warum sie so leben müssen oder
vielleicht wollen. Und bei denen in diesem Buch stecken ganz besondere, eigene Schicksale
dahinter.
Das Buch ist schnell und flüssig
geschrieben und doch musste ich es mehrmals auf die Seite legen und
habe tatsächlich öfters überlegt, ob ich es zu Ende lesen werde. Es ist schwer zu beschreiben, was es war, das mich hat zögern
lassen. Vielleicht einfach, weil es anders ist als das, was ich sonst lese. Dazu kommt, das es
mehrere Begebenheiten in diesem Buch gibt, die mir zu viel waren
(näheres kann und will ich nicht schreiben, da es Spoiler wäre).
Daher gebe ich diesem Buch 4 verdiente
Sterne, da es ein nicht ganz einfaches Buch ist, aber mich doch gut
unterhalten hat, wenn man von gewissen Punkten absieht.