Schon das Cover hat mich sofort
angesprochen, dennoch bin ich einige Zeit um das Buch
herumgeschlichen, denn leider gibt es viele Bücher, die meinen ein
Thriller zu sein, dann aber doch nur ein netter „Krimi“ sind.
Vielleicht bin ich aber auch anspruchsvoll, wer weiß?
Aber dieses Buch hat meinen „Blutdurst“
absolut befriedigt. Ein Pageturner von der ersten bis zur letzten
Seite.
Zum Inhalt:
Wie immer bei Catherine Shepherd, ist
die Geschichte in zwei Handlungsstränge aufgeteilt – den
historischen und den in der Gegenwart.
Zons vor 500 Jahren, eine Mordserie an
Kräuterfrauen hält Bastian Mühlenberg von der Stadtwache auf Trab.
Allen Frauen wurde mit einem speziellen Garn die Augen zugenäht,
während sie noch lebten, um anschließend die Leichen noch zu
verbrennen.
Seine Suche nach dem Täter führt ihn
zu den Webern und Schneidern der Stadt, aber auch in das Umland.
In der Gegenwart kann eine junge Frau
aus den Fängen ihres Entführers fliehen, wird auf ihrer Flucht aber
von dem Täter angeschossen. Zwar überlebt sie, doch kann sie
seitdem keine Gesichter mehr unterscheiden – ist Seelenblind. Doch
ihr Täter macht weiter Jagd auf sie, will sie doch noch erwischen.
Wird sie ihm wieder entkommen?
Meine Meinung
Auch wenn die beiden Handlungsstränge
auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam haben, so erfährt man doch
im Laufe des Buches, wie alles zusammengehört.
Zu keiner Zeit hatte ich Probleme, bei
dem ständigen Zeitwechseln den Überblick über die Taten, Täter
und Opfer zu behalten. Alle Personen sind so gut beschrieben, das ich
mir schnell ein Bild von ihnen machen konnte.
Man hetzt mit den Ermittlern den Tätern
nach, erlebt aber zugleich auch die Taten aus der Sicht der Opfer,
bzw. des Täters. So hatte ich immer das Gefühl, live dabei zu sein.
Und auch, wenn es grausame,
unvorstellbare Taten sind, so ist das Buch zu keiner Zeit zu
Blutrünstig oder zu grausam. Es hat genau die richtige Dosis an
Blut.
Selbst die Erzählungen aus dem
historischen Zons haben mich fasziniert, dabei gehören historische
Bücher sonst nicht zu meinen Bevorzugten. Aber genau die Mischung
hat es für mich ausgemacht.
Besonders die Stadt Zons hat es mir
hier angetan, da ich in der Nähe wohne, kenne ich einige Orte
(Lukaskrankenhaus), doch leider war ich bisher noch nie in Zons. Doch
dies werde ich bestimmt in diesem Sommer nachholen!
Und Seelenblind war vielleicht mein
erstes Buch von Catherine Shepherd, aber es war bestimmt nicht mein
letztes.