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Montag, 26. Juni 2017

Zwei fast perfekte Schwestern von Michaela Grünig


Das Leben der Schwestern Stephanie und Lily scheint perfekt. Stephanie arbeitet erfolgreich als Lektorin und Lily geht voll in ihrer Rolle als Ehefrau eines erfolgreichen Regisseurs auf.

Als Stephanie aber eine Liebeserklärung ihres neuen Chefs bekommt, erklärt sie sich kurzerhand für lesbisch, um aus dieser unglücklichen Situation heraus zu kommen und ihren neuen Job nicht gleich zu verlieren. Um ihre Erklärung zu untermauern, muss ihre schöne Schwester als ihre Partnerin auf der Firmenfeier herhalten.

Währen es also für Stephanie bergauf geht, gerät Lilys Leben in ein großes Chaos, als sie mitbekommt, das ihr Mann sie betrügt. Kurzerhand verlässt sie ihn und zieht mittellos mit Hund bei ihrer Schwester ein. 
Gut das Stephanie kurz darauf den Auftrag erhält, sich um das neue Werk des Erfolgsautor Bernhard Otto zu kümmern. Dafür muss sie für einige Wochen zu ihm aufs Land ziehen, so das Lily die Wohnung für sich allein hat.

Doch womit soll sie Geld verdienen? Als Model ist sie mittlerweile zu alt und etwas gelernt hat sie nie. Doch auf dieser Findungsreise trifft sie immer wieder auf Niklas. Eigentlich viel zu jung für sie und doch sehr anziehend. Kann das gehen?

Und Stephanie? Wird sie dem unnahbaren Bernhard helfen können? Und was ist wirklich mit seiner verstorbenen Frau geschehen? Was es überhaupt eine gute Idee zu ihm aufs Land zu reisen?

Für beide Schwestern beginnt eine turbulente Zeit, in der Beide aber viel über sich und das Leben lernen werden.

Michaela Grünig hat mit Zwei fast perfekte Schwestern ein sehr unterhaltsames Buch geschrieben, das mich sehr oft zum Lachen gebracht hat, mich aber auch sehr oft ungeduldig hat werden lassen.

Denn das Buch ist aus zwei Perspektiven geschrieben, man erlebt es immer abwechselnd aus der Sicht von Stephanie und Lily. Während Stephanie aus der Ich-Perspektive erzählt, sieht man Lilys aus der dritten Person. Und gerade dieser Wechsel hat mich manchmal verzweifeln lassen. Denn dadurch wird eine große Spannung aufgebaut und ich wollte immer wissen, wie es bei der einen Schwester weitergeht, musste aber erst einmal lesen, was die andere gerade erlebt.

Durch die Ich-Perspektive hatte ich schnell einen besseren Draht zu Stephanie, doch auch Lily ist eine sympatische Protagonistin, die mir einige Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Denn wo Stephanie ehr ein Kopfmensh ist, da hört Lily schnell auf ihr Herz und fängt dann erst an zu denken.

Schön fand ich auch die Geschichten drumherum. Denn es konzentriert sich nicht alles nur auf die zwei Schwestern und ihre Liebesgeschichten, sondern es findet sich auch noch genügend Platz für weitere Erzählungen.

Allerdings muss ich anmerken, das man dieses Buch sehr losgelöst lesen sollte und nicht alles mit der Realität vergleichen sollte. Denn das es so viele Zufälle in einer so großen Stadt geben soll, ist schon sehr abwegig. Auch habe ich auf mehr Konflikte zwischen den Schwestern gehofft, das war mir manchmal zu harmonisch. Ich kenne Geschwister meist anders...

Auch wenn man schnell ahnt, wie die verschiedenen Stränge der Geschichte miteinander verwoben sind, so hat das Buch am Ende doch noch Überraschungen für den Leser auf Lager,

Herzlichen Dank an Michaela Grünig für diese wunderbare Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat, welshalb ich ihr gerne 4,5 Sterne gebe.


pers. Anmerkung zur Autorin:
Zu den schönsten Begegnungen auf den Buchmessen zählen für rmich immer die Begegnungen mit Michaela Grünig.
So haben wir in Frankfurt 2016 bereits über dieses Buch gesprochen und ich war schon sehr neugierig. Denn es überrascht mich immer wieder, wie unterschiedlich die Geschichten sind, die sie schreibt.
Dieses Jahr in Leipzig hatten wir dann auch endlich Zeit für einen Kafeee und ein Gespräch in ruhiger Runde.


Ich bin schon sehr gespannt, was Michaela als nächstet ausbrütet und freue mich auf viele weitere Messetreffen!