Als die junge Musicaldarstellerin Florence in das Eis des
Bergsees einbricht, mitten in der Nacht, scheint ihr junges Leben viel zu früh
zu enden. Doch der Arzt Martin, der ihren Tanz auf dem Eis beobachtet hat,
rettet sie. Nicht nur aus dem Eis, sondern verhilft ihr auch im Leben zu einem
Neuanfang.
Denn bei der alleinerziehenden Mutter Claire findet Florence
eine neue Heimat und auch eine Beschäftigung. Sie kümmert sich um Claires
Tochter Zoe. Ein zauberhaftes Mädchen mit Down Syndrom.
Und so tanzt Florence bald nicht mehr auf den Bühnen der
Welt, sondern durch ein beschauliches Bergdorf und durch das Leben von Claire,
Zoe, Lysann und Martin.
Der Tanz unseres Lebens ist ein sehr ruhiges Buch, welches
aber ganz tief ins Herz geht. Zumindest in meines. Ein Buch mit wundervollen
Personen, die alle ihr Päckchen oder Paket zu tragen haben, die aber an diesem
entlegenen Ort zueinander finden und sich gegenseitig genau das geben können,
was sie brauchen.
Besonders hat mit Zoe gefallen. Sie ist ein so tolles
Mädchen, trotz oder gerade wegen ihrer „Behinderung“. Immer wieder bringt sie
die Menschen in ihrer Umgebung in unangenehme Situationen, schafft es aber
durch ihre Zitate schnell ein Lächeln zu zaubern und vieles zu entspannen.
Florence habe ich bewundert für ihre Stärke, trotz des
Erlebten, der Zukunft eine Chance zu geben. Bewundert für ihre Geduld im Umgang
mit Zoe und vor allem für ihr Talent. Ich wäre gerne dabei gewesen, wenn sie
Nachts über den zugefrorenen See getanzt ist.
Und dann die Geschichte um Lysann. Eine wundervolle große
Schwester, mit Träumen und Zielen.
Das Buch ist sehr ausführlich geschrieben und könnte auf
manchen Leser vielleicht langatmig wirken, aber genau diese Ausführlichkeit hat
mir sehr gut gefallen. Denn durch diese Ausführungen erhält die Szenerie Leben,
fangen Bilder im Kopf an zu entstehen und werden die Personen mit Leben und
Liebe erfüllt.
Auch wenn die Geschichte an sich vorhersehbar ist, so
braucht sie aber nicht mehr. Es braucht keine Irrungen und Wirrungen. Denn es
werden Gefühle erweckt. Und davon eine ganze Menge. Zum Ende hin habe ich
lautlose, schmerzhafte Tränen geweint. Tränen, die einem die Kehle zudrücken
und trotzdem bin ich nicht traurig zurück geblieben, sondern habe gelächelt und
war zufrieden.
Der Tanz unseres Lebens ist kein Buch für einen Strandurlaub,
sondern für ein paar Abende mit Wolldecke auf der heimischen Couch, sowie
Schokolade und Taschentüchern in der Nähe.
Auf der FBM17 hatte ich die Möglichkeit einer Lesung aus diesem Buch lauschen zu dürfen. Es war sehr schön zu höhren, wie Noa C. Walker der Geschichte und den Personen Leben eingehaucht hat.
Ich danke der Autorin für dieses herzerwärmende Buch und
gebe ihm sehr gerne 5 strahlende Sterne.