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Donnerstag, 24. März 2016

Küss mich, Kaktus von Martina Gercke & Simon Winters

Tim, ein eingefleischter Junggeselle der nichts anbrennen lässt, hat eigentlich auch nicht vor, daran etwas zu ändern. Als er dann zum Geburtstag einen Gutschein für ein Speed-Date bekommt, lässt er sich widerstrebend darauf ein, neugierig, was ihn dort erwarten wird.

Und zum Glück begegnet er dort Greta wieder, die er bereits flüchtig von seiner Geburtstagsparty kennt.

Greta, seit ½ Jahr Single, hört mit 35 langsam ihre biologische Uhr ticken. Doch leider hat sie den Richtigen noch immer nicht gefunden und eigentlich ist sie auch zu sehr in ihren Job als Lektorin eingebunden, als dass sie Zeit hätte, auf die Suche zu gehen. Deshalb lässt auch sie sich auf das Experiment Speed-Date ein, wo sie zum Glück Tim wieder trifft. Und gemeinsam mit ihm von dort flüchtet.

Und so rasant, wie die Beiden ihre Beziehung beginnen, so rasant geht es weiter.

Küss mich Kaktus ist eigentlich ein ganz normaler Roman, wie es schon viele gibt, aber das Besondere an diesem ist, das er von einen Autoren-Duo geschrieben worden ist und beide Autoren jeweils die Geschichte eines der Protagonisten geschrieben haben. So haben die Kapitel auch keine Überschrift, sondern es steht immer der Name darüber, aus dessen Sicht gerade erzählt wird.

So gibt es immer wieder Geschehnisse, die erst von Greta, und dann noch einmal von Tim erzählt werden. Und das ist oftmals recht lustig, wie die gleichen Dinge unterschiedlich von Mann und Frau gesehen werden.

Und nicht nur, das wir es aus der Sicht von Tim und Greta erleben, nein, beiden steht jeweils der beste Freund / Freundin zur Seite, die natürlich auch noch fleißig mit kommentieren und analysieren. Das die beiden Freunde ein Paar sind, macht er noch einmal interessanter.

Sowohl die Personen, als auch die Orte sind so gut beschrieben, das ich sie mir sehr gut vorstellen konnte, besonders die Muschelbar war mir am Ende so vertraut, als ob ich selber schon oft dort gewesen wäre. Bei der Beschreibung des Autors, den Greta aktuell betreut, musste ich doch sehr schmunzeln. Genau so stelle ich mir männliche Autoren im Erotik-Genre vor.

Während ich bei anderen Büchern, die ich in diesem Stil gelesen habe, oftmals keinen Unterschied im Schreibstil gemerkt habe, so ist mir dies hier schon aufgefallen. Während mir Greta direkt sehr sympathisch und nah war, so hatte ich zwischendurch immer wieder meine Probleme mit Tim und seinen Gedankengängen.

Dennoch hat mich das Buch sehr gut unterhalten und ich war fast enttäuscht, als es zu Ende war.

Zu den in einigen anderen Rezensionen angemerkten Logik und Rechtschreibfehlern, kann ich nicht sagen da mir keine aufgefallen sind. Was aber daran liegen wird, das ich das Buch nach dem Update gelesen habe. Hier scheint also noch einiges nachträglich geschehen zu sein.

Nur eine Frage hätte ich noch: Was ist eigentlich aus dem Kaktus geworden?



mit Martina Gercke auf der LBM15